TVöD-Tarifrunde 2023: Mindestens 500 Euro mehr Gehalt
Bei den anstehenden Tarifverhandlungen 2023 für die Beschäftigten von Bund und Kommunen haben die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ihre Forderungen beschlossen.
TVöD-Tarifrunde 2023
Anfang des kommenden Jahres stehen neue Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen an. Der Auftakt findet am 24. Januar 2023 in Potsdam statt, weitere Termine sind für den 22./23. Februar 2023 und 27.–29. März 2023 angesetzt.
Verhandlungsparteien sind auf Gewerkschaftsseite ver.di sowie dbb beamtenbund und tarifunion, auf Arbeitgeberseite das Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).
Gehaltserhöhungen als Kernforderung der Gewerkschaften
Am 11. Oktober 2022 wurden in der Bundestarifkommission die Forderungen beschlossen, mit denen die Gewerkschaften in die Gespräche mit den Arbeitgebervertretern gehen.
Im Vordergrund stehen Lohnerhöhungen um 10,5 Prozent bei einem Mindestbetrag von 500 Euro. Die Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikanten sollen um mindestens 200 Euro angehoben werden.
Die Laufzeit der neuen Entgelttabellen soll 12 Monate betragen; danach stünden erneute Verhandlungen an.
Inflation sei zu berücksichtigen
dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach erwarte hammerharte Verhandlungen. Starke Impulse beim Thema Bezahlung zu setzen, sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Staates als Arbeitgeber zu erhalten und die Herausforderung, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen, zu bewältigen.
ver.di-Vorsitzender Frank Werneke hob die Situation der Beschäftigten hervor, die mit der Inflationsentwicklung und den gestiegenen Lebensmittel-, Energie- und Benzinpreise zu kämpfen hätte. Die Sicherung der Einkommen werde im Mittelpunkt der Tarifgespräche stehen.
VKA lehnt Forderung als unrealisierbar ab
Für Karin Welge, Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA, seien die Gewerkschaftsforderungen in dieser Form nicht leistbar. Der Haushalt der Kommunen wäre um 15,4 Milliarden Euro mehr belastet. Die hohe Inflation dürfe nicht in Form einer Lohn-Preis-Spirale noch mehr verstärkt werden.