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Tarifrunde zum TV-Ärzte/VKA

Am 18. Juni 2024 beginnen die Tarifverhandlungen zwischen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).

Forderungen des Marburger Bundes

Für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern, die Mitglieder der Ärztegewerkschaft Marburger Bund sind, beginnt die Tarifrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).

Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes, fordert eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent auf ein Jahr. Ebenso sollen die seit Jahrzehnten unverändert gebliebenen Regelungen zu Schicht- und Wechselschichtarbeit neu ausgerichtet werden. Ein vereinheitlichtes System gehöre geschaffen, um auch den Entgeltabstand zwischen Bereitschaftsdienst und bisherigen Schichtdiensten zu verringern.

Eine Verbesserung bei der Dienstplanung soll ebenso in den Tarifgesprächen erreicht werden. Spätestens einen Monat vor Beginn des jeweiligen Planungszeitraums sollen die Schichten mit entsprechenden Sanktionen bei Nichteinhaltung feststehen. Damit könne man dem Personalmangel entgegenwirken.

Abschluss mit Augenmaß nötig

Für Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA, sind die Forderungen des Marburger Bundes unbezahlbar. Das Kostenvolumen betrage 542 Millionen Euro und würde das Insolvenzrisiko der kommunalen Krankenhäuser massiv erhöhen.

Bei den letzten beiden Tarifabschlüssen habe es bereits eine Gehaltssteigerung von mehr als 12 Prozent gegeben. Mit den jetzt geforderten 8 Prozent wäre das ein Lohnplus von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Die Erlöse der Krankenhäuser seien nur um 11 Prozent gestiegen, so die Arbeitgeberseite.

Die von der Gewerkschaftsseite geforderten Änderungen bei den Arbeitsbedingungen würde die Patientenversorgung akut gefährdet. Daher sei nur ein Abschluss mit Augenmaß möglich, der auch die Daseinsversorgung der Bevölkerung im Blick behalte.

Terminplan

Die Verhandlungen beginnen am 18. Juni 2024 in Berlin und werden am 1. uli 2024 fortgesetzt. Einen weiteren Verhandlungstermin soll es im September 2024 geben.