Tarifeinigung zum TV-Ärzte erzielt

Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken erhalten in diesem Jahr noch eine Corona-Sonderzahlung von 4.500 Euro und zum 1. September 2023 eine Gehaltserhöhung um 3,35 Prozent.

Durchbruch in Verhandlungen erzielt 

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) verständigten sich am 26. August 2022 auf einen Kompromiss, der für die unter den TV-Ärzte fallenden Ärztinnen und Ärztefinanzielle Verbesserungen und Änderungen bei den Beschäftigungsbedingungen vorsieht.  

Einmalige Corona-Sonderzahlung und Entgelterhöhung zum September 2023 

Spätestens mit dem Entgelt für Dezember 2022 erhalten vollbeschäftigte Ärztinnen und Ärzte eine Einmalzahlung in Höhe von 4.500 Euro, die nicht zusatzversorgungspflichtig ist. Teilzeitbeschäftigte erhalten die Zahlung entsprechend ihres Beschäftigungsumfangs. 

Zum 1. September 2023 werden die Entgelte linear um 3,35 Prozent angehoben. Die Tarifeinigung hat jedoch nur eine Laufzeit bis zum 30. September 2023, sodass ab Oktober 2023 mit erneuten Verhandlungen und einer weiteren Entgelterhöhung zu rechnen ist. Die Tarifvertragsparteien haben diesen Weg gewählt, um so auf die weitere Inflationsentwicklung reagieren zu können. 

Änderungen beim Zusatzurlaub und Bereitschaftsdienst 

Die Übereinkunft sieht zwei wesentliche Neuerungen der Arbeit an Randzeiten ab dem kommenden Kalenderjahr vor: 

Der Erwerb des Zusatzurlaubsanspruchs für Arbeit zwischen 21:00 Uhr und 6:00 Uhr wird erleichtert, indem auf die Unterscheidung zwischen Bereitschaftsdienst und Vollarbeit verzichtet wird. Künftig gibt es nur noch eine einheitliche Staffel unabhängig von der Dienstform. 

Ohne Zustimmung des unbefristet beschäftigten Arztes kann keine Kombination von Vollarbeit, Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaft mehr erfolgen. Über acht Stunden hinausgehenden Dienste dürfen nicht mit einer unmittelbar anschließenden Rufbereitschaft kombiniert werden. 

Neue Verhandlungen im nächsten Jahr 

Die relativ kurze Laufzeit ebnet den Weg für eine weitere Tarifrunde, die Ende nächsten Jahres stattfinden wird. Der Marburger Bund wird dann über Themen verhandeln, bei der in dieser Tarifrunde keine Lösung gefunden werden konnte. Hierzu gehört die Erhöhung der Zeitzuschläge und eine weitere Entgeltstufe für erfahrene Ärztinnen und Ärzte. Auch Fragen der Schicht- oder Wechselschichtarbeit werden bei den kommenden Verhandlungen auf der Tagesordnung stehen.